Kindergarten: Sozialpartner wollen Bundeskompetenz

Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretungen sprechen sich für die Verankerung der Kompetenzen für das Kindergarten- und Hortwesen im Bildungsministerium aus. Außerdem verlangen sie die Einführung eines durchgängigen Sprachbildungskonzepts vom Kindergarten bis zum Ende der Schulzeit sowie für fremdsprachige Kinder Angebote zur Förderung von deren Erstsprache.

Anlass für den gemeinsamen Forderungskatalog von Arbeiter- und Wirtschaftskammer, Industriellenvereinigung, ÖGB, Caritas, Rotem Kreuz sowie Arbeiter-Samariter-Bund war eine Konferenz zu Migration und Mehrsprachigkeit an den Schulen. Dieser reicht vom Kindergarten bis zum Ende der Schulzeit.

Kleinere Gruppen, gebührenfreier Kindergartenzugang

Im Kindergartenbereich werden etwa eine Reduktion der Gruppengrößen sowie die mittelfristige Ausweitung des gebührenfreien Zugangs in allen Bundesländern gefordert. An den Schulen solle einerseits der Erwerb von Deutsch als Bildungssprache sichergestellt und andererseits Mehrsprachigkeit gefördert werden.

Der Einsatz von Sprachfördermaßnahmen soll laut Konzept schulautonom am Standort entschieden werden. Je nach Bedarf und Struktur der Lerngruppe sollen Fördermaßnahmen integrativ im Unterricht oder auch zusätzlich außerhalb des Regelunterrichts erfolgen. Gleichzeitig soll der muttersprachliche Unterricht gefördert und weiterentwickelt werden, um das Erlernen von Deutsch als Zweitsprache zu erleichtern.

Fremdsprachen in Lehramtsausbildung verankern

Die in Österreich gängigen Migrantensprachen müssten außerdem als zweite lebende Fremdsprachenangebote und in der Lehramtsausbildung verankert werden. „Interkulturelle und soziokulturelle Kompetenz“ wiederum müsse als „Schlüsselkompetenz“ im Anforderungsprofil für Leitungsaufgaben festgeschrieben werden.

Weitere Forderungen: In der Lehrerausbildung sollen „Diversitätskompetenzen“ verpflichtender Kernbereich werden, auch im Rahmen der verpflichtenden Fort- und Weiterbildung seien Angebote zum Themenkomplex Sprachentwicklung/Sprachförderung/Sprachstandsbeobachtung vorzusehen.

Deutsch als Zeitsprache soll Pflichtfach im pädagogischen Hochschulstudium werden. „Besondere Bedeutung“ wird dem Ausbau der Ganztagsbetreuung bzw. der Ganztagsschule zugemessen. Auch eine „gemeinsame Schule von Schulstufe 1-9 mit einer Trennung hinsichtlich vermuteter Leistungsfähigkeit erst nach Pflichtschulabschluss sollte verfolgt werden“.

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