VdF zu Austria Salzburg-Farce: Nicht auf dem Rücken der Spieler!

Heutiges Spiel gegen St. Pölten hat bitteren Beigeschmack der Wettbewerbsverzerrung

Die Sky Go Erste Liga hat ihren Fixabsteiger. Austria Salzburg beantragte ein Sanierungsverfahren. Wie es nun weiter geht, werden die nächsten Tagen und Wochen zeigen. Gernot Zirngast, Vorsitzender der Vereinigung der Fußballer (VdF), begab sich am Donnerstag jedenfalls nach Salzburg, um mit den Spielern den Status Quo und vor allem deren Zukunft zu besprechen. "Dabei ging es neben der sportlichen Zukunft vor allem um rechtliche Fragen. Das Finanzdesaster darf nicht zu Lasten der Spieler gehen. Wenn mit Salzburg die Meisterschaft zu Ende gespielt werden soll, dann nicht auf Kosten der Aktiven, die damit für die Fehler der Bundesliga geradezustehen würden.“ Zirngast kann ob des Finanz-Desasters nur den Kopf schütteln.

"Es war ja nicht verwunderlich, wir haben immer wieder davor gewarnt und darauf hingewiesen, dass die Infrastruktur bei vielen Vereinen zu hinterfragen ist." Salzburg musste/durfte für sogenannte Heimspiele nach Schwanenstadt und auf den FAC-Platz nach Wien ausweichen. "Warum brauche ich überhaupt ein Ausweichstadion? Warum sieht die Bundesliga in ihrer Lizenzvergabe  so etwas vor? Entweder meine Heimstätte entspricht den Statuten oder nicht. Und wenn nicht, dann kann die Bundesliga halt keine Lizenz erteilen und ein anderer Verein steigt auf." Salzburg erhielt sie in zweiter Instanz, obwohl die Stadionfrage nicht wirklich geklärt war.

Die VdF, eine Fachgruppe der younion _ Die Daseinsgewerkschaft, fragt sich zudem, ob das heutige Spiel von Austria Salzburg gegen St. Pölten überhaupt noch stattfinden sollte. Es ist ein Spiel der 19. Runde, der ersten Frühjahrsrunde somit. Bisher haben alle Mannschaften je zwei Mal gegen Austria Salzburg gespielt. "Warum also soll jetzt etwa St. Pölten zum Handkuss kommen. Keiner weiß ob und mit welcher Mannschaft Salzburg im Frühjahr antritt. Je zwei Mal gegen alle Teams, aber nur noch einmal gegen St. Pölten."

Generell handelt es sich schon jetzt um eine Wettbewerbs-Verzerrung, so Zirngast, der mit Schauern daran denkt, dass die Bundesliga sich bis 2020 auf diese Liga-Formate einbetoniert hat. "Schon aufgrund von zwei Absteigern in der SkY Go Liga erwarte ich mir weitere wirtschaftliche Schiffbrüche. Vielleicht sollten die betroffenen Vereine darüber nachdenken, ob es nicht früher zu Änderungen kommen muss. Die Liga scheint es ja nicht zu tun, obwohl es vor allem im Vorjahr - auch von uns - viele Anstöße dazu gab.

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