AK Anderl zu Kocher-Vorstoß: Kürzung von Sozialleistungen bei Teilzeit ist indiskutabel

Kocher-Ideen zur Teilzeit würden Frauen extrem benachteiligen

Wenig Verständnis für den jüngsten Vorstoß von Minister Kocher, die Sozialleistungen für Teilzeitbeschäftigte zu kürzen, zeigt AK Präsidentin Renate Anderl: „Die Aussage von Arbeitsminister Kocher, die Sozialleistungen bei Teilzeit verkürzen zu wollen, bestraft Frauen nur noch mehr dafür, dass sie unsere Kinder großziehen und den größten Teil der Pflege unserer Angehörigen übernehmen. Acht von zehn Teilzeitbeschäftigten sind Frauen. Schon jetzt bekommen Frauen 40 Prozent weniger Pension und erhalten aufgrund geringerer Einkommen auch weniger Sozialversicherungsleistungen.“

Deshalb stellt sich die Frage, von welchen anderen Sozialleistungen Minister Kocher hier genau spricht: „Will der Minister die Höhe der Familienbeihilfe vom Arbeitszeitausmaß der Eltern abhängig machen oder was ist hier geplant? Diese Leistungen gebühren ja unabhängig vom Einkommen.“

 Auch unverständlich findet Anderl Kochers Kritik daran, dass ältere Arbeitnehmer:innen oft besser verdienen: „Minister Kocher will, dass die Menschen möglichst viel und lange arbeiten – anderseits stellt er infrage, dass sich berufliche Erfahrung auf das Einkommen auswirkt – das ist schon etwas widersprüchlich“, so Anderl.

Gute Rezepte, um den steigenden Bedarf an Arbeitskräften zu decken sind gute, gesunde Arbeitsbedingungen, faire Bezahlung, ein flächendeckender Ausbau der Kinderbetreuung und Qualifizierungsmaßnahmen. „Das Kürzen von Sozialleistungen ist weder durchdacht noch zielführend und würde tausende Frauen und ihre Kinder dafür bestrafen, unbezahlte Betreuungsarbeit für die Gesellschaft zu leisten. Es steht auch in völligem Widerspruch zum Ziel der Bundesregierung, die Armut im Land zu halbieren – das Gegenteil wird passieren.“

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