News Archiv March 2017

Neue Ressortchefin mit Fachwissen

Neue Ressortchefin mit Fachwissen

Ob EHEC, Vogelgrippe oder MERS: Über die Jahre hat Pamela Rendi-Wagner die Österreicher über viele Epidemien aufgeklärt und auch beruhigt. Die Wiener Tropenmedizinerin ist seit 2011 Sektionsleiterin im Gesundheitsministerium und Generaldirektorin für die öffentliche Gesundheit. Nun folgt sie der verstorbenen Ministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) in die Regierung nach.

Fixiert wird Rendi-Wagner am Mittwoch in Parteipräsidium und -vorstand der SPÖ. Die 46-Jährige, die vollständig Dr. Joy Pamela Rendi-Wagner heißt, wurde vor allem als Krisenmanagerin bekannt, etwa nachdem sie über die Folgen der Atomkatastrophe von Fukushima aufklärte.

Von Stöger ins Ministerium geholt

Der damalige Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) hatte Rendi-Wagner vor sechs Jahren als Leiterin der Sektion III für den öffentlichen Gesundheitsdienst und medizinische Angelegenheiten sowie als Generaldirektorin für die öffentliche Gesundheit in sein Ressort geholt.

Damals würdigte er sie als „ausgewiesene Fachfrau in den Bereichen Tropenmedizin, Infektiologie, Vakzinologie und Public Health“. Federführend war sie seither als Sektionschefin in der Erarbeitung der Rahmengesundheitsziele. Bei dem Projekt soll die Anzahl der gesunden Lebensjahre der Österreicher bis 2032 erhöht werden. Rendi-Wagner hatte die Leitung inne.

Zeckenschutzimpfung nun alle fünf Jahre

Auch als Wissenschaftlerin genießt Rendi-Wagner einen ausgezeichneten Ruf. Nach der Promotion an der Medizinischen Universität Wien 1996 machte sie ihre Facharztausbildung in London. Sie arbeitete über zehn Jahre wissenschaftlich am Institut für Tropenmedizin der MedUni Wien. Dort etablierte sie als Projektleiterin unter anderem ein Netzwerk zur flächendeckenden epidemiologischen Überwachung wichtiger Infektionskrankheiten - und lieferte mehrere Studien, die zur wissenschaftlichen Grundlage für impfpolitische Entscheidungen wurden.

Dass das empfohlene Intervall für die Zeckenschutzimpfung von drei auf fünf Jahre hinaufgesetzt wurde, ist eines der Ergebnisse von Rendi-Wagners Impfforschungen. 2008 habilitierte sie sich zum Thema Prävention durch Impfschutz.

Nach Tel Aviv und zurück

Danach verbrachte sie einige Jahre in Israel, wo sie als Gastprofessorin an der Universität Tel Aviv wirkte. Ihr Mann Michael Rendi, mit dem sie zwei Töchter hat, war österreichischer Botschafter in Israel. Nach der Berufung seiner Frau ins Gesundheitsministerium kehrte auch Michael Rendi nach Österreich zurück. Nun ist er als Kabinettschef von SPÖ-Kulturminister Thomas Drozda im Bundeskanzleramt tätig. Rendi-Wagner selbst ist Mitglied im Bund sozialdemokratischer Akademiker (BSA). Bei den SPÖ-Frauen ist sie allerdings im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin Oberhauser nicht verankert, ebenso wenig im ÖGB.

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Frauen halten Städte und Gemeinden am Laufen

younion-Bundesfrauenvorsitzende Christa Hörmann sagt Danke

Seit 106 Jahren wird der Internationale Frauentag gefeiert, seit vielen Jahrzehnten fix am 8. März. „Das ist ein guter Anlass, um einmal den Frauen ganz groß Danke zu sagen. Sie sind in mehr als 200 Berufen im öffentlichen Dienst tätig und halten mit ihren Leistungen Städte und Gemeinden am Laufen. Und das rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr“, sagt Christa Hörmann, Bundesfrauenvorsitzende bei younion _ Die Daseinsgewerkschaft.

Dabei haben gerade Frauen große Herausforderungen zu meistern. Christa Hörmann: „Beruf- und Privatleben in Balance zu halten, ist in allen Bereichen mit Früh- oder Nachtdiensten eine echte Herausforderung. Außerdem kommen seit Jahren immer mehr Aufgaben hinzu, der Arbeitsdruck wird immer größer.“

Auch von einer generellen Ausdehnung bzw. Flexibilisierung der Arbeitszeit sind Frauen im Städte- oder Gemeindedienst betroffen. Schließlich kann so etwas nur gelingen, wenn die Kinderbildungseinrichtungen entsprechend angepasst, beziehungsweise ausgebaut werden. Jasmin Mrzena-Merdinger, Bundesfrauenreferentin bei younion _ Die Daseinsgewerkschaft: „Das bedeutet natürlich, dass es mehr Personal-Ressourcen geben muss, wenn Eltern noch `flexibler´arbeiten gehen. Wir werden da ganz genau darauf schauen, dass niemand unter die Räder kommt.“

Kämpferisch zeigt sich die younion-Bundesfrauenabteilung auch für die vielen anderen Berufe der rund 76.500 weiblichen younion-Mitglieder. Jasmin Mrzena-Merdinger: „Wir haben schon in der Vergangenheit viel erreichen können – von der Pflegefreistellung auch für Patchwork-Familien über Novellierungen des Gleichbehandlungsgesetzes bis zum neuen Kinderbetreuungsgeldkonto. Auch in Zukunft setzen wir uns mit ganzer Kraft für Verbesserungen ein.“

Christa Hörmann abschließend: „Und an alle, die das Rad der Zeit vielleicht wieder zurückdrehen wollen: Sicher nicht mit uns!“

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SPÖ will Oberhauser-Nachfolge morgen entscheiden

SPÖ-Chef Bundeskanzler Christian Kern wird morgen Früh in den Parteigremien die Nachfolge der verstorbenen Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser beraten.

Das Präsidium tritt um 8.00 Uhr im Parlament zusammen, danach tagt der Vorstand, bestätigte die SPÖ heute. Wer die Aufgabe übernehmen wird, ist noch nicht bekannt. Favoritin für die Gesundheitsagenden war in den vergangenen Tagen stets Pamela Rendi-Wagner, Sektionschefin im Gesundheitsministerium.

Eine Lösung finden musste Kern für die Frauenagenden, die Oberhauser ebenfalls über hatte. Die SPÖ-Frauen würden das Thema gerne bei einer der ihren sehen, womit Rendi-Wagner nicht infrage käme, sehr wohl aber Staatssekretärin Muna Duzdar. Allerdings: Eine Herabstufung von einem Ministerium auf ein Staatssekretariat - ausgerechnet am Internationalen Frauentag - gilt auch nicht als das beste Signal.

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Eurofighter-U-Ausschuss wird gleich groß wie der letzte

Das blau-grüne Verlangen auf den neuen Eurofighter-Untersuchungsausschuss muss erst in einer Nationalratssondersitzung Mitte März eingebracht werden, die Fraktionen zerbrechen sich aber schon den Kopf darüber, wen sie in den Ausschuss schicken. Klar ist bereits, welche Partei wie viele Vertreter entsenden darf - der neue U-Ausschuss soll gleich groß sein wie der letzte zur Skandalbank Hypo.

18 Mitglieder

Zwar gibt es keinen formellen Beschluss dafür, die Präsidiale hat sich aber bereits darauf verständigt, dass auch der zweite U-Ausschuss nach Minderheitsrecht wieder 18 Mitglieder haben wird, wurde der APA aus mehreren Fraktionen bestätigt. Konkret dürfen also SPÖ und ÖVP je fünf Vertreter namhaft machen, die FPÖ vier, die Grünen zwei und NEOS wie Team Stronach je einen.

Den Vorsitz übernimmt gemäß der Geschäftsordnung Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ). Ansonsten steht bei der SPÖ bisher nur der langjährige Sicherheitssprecher Otto Pendl als Fraktionsführer fest. Die ÖVP-Fraktion wird wieder von Gabriele Tamandl angeführt. Sie verfüge über die Erfahrung aus dem vergangenen Hypo-U-Ausschuss.

Die FPÖ dürfte den U-Ausschuss-erfahrenen Walter Rosenkranz als Fraktionsführer einsetzen, die Grünen Peter Pilz, der den ersten Eurofighter-Untersuchungsausschuss 2006/2007 geleitet hat. Noch keine Entscheidung getroffen hat NEOS. Team-Stronach-Klubchef Robert Lugar würde gerne Wehrsprecher Christoph Hagen beziehungsweise Wirtschaftssprecher Leo Steinbichler in den Ausschuss schicken.

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